Herzlich Willkommen im MEN AND MONSTERS – BEYOND REDEMPTION, einem privaten Marvel/DC RPG, das in einem eigenen Universum spielt. Auf Erde Z-3918 ist nichts unmöglich und das ist es, was vielen Angst macht. Aber es ist auch eine Chance, für jeden, der hier geboren wurde oder gestrandet ist. Ob Avengers, Justice League, X-Men oder Bruderschaft, jeder wird gebraucht. Insbesondere jetzt, da die amerikanische Regierung den unregistrierten Superhelden, Mutanten und Vigilanten den Kampf angesagt hat.


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Speak in foreign tongues
Szenen-Informationen
Charaktere Tommy Merlyn » Lena Knyazev
Datum 02.11.2022
Ort Lenas Apartment
Tageszeit Morgens
Zusammenfassung Tommy versucht mit bewusstseinserweiternden Substanzen seinen Blackouts auf die Spur zu kommen. Die Spur entpuppt sich als ein kyrillischer Eintrag in seinem Tagebuch. Gut, dass er eine Russin kennt!
Alias: Dark Archer Spezies: Mensch Alter: 32 Jahre Größe: 1,79m Zugehörigkeit: - zum Steckbrief
#1
Speak in foreign tongues
Tommy & Lena | 02.11.2020 | morgens | bei Lena


Bedenken hatte er bei diesem Lösungsansatz schon. Trotzdem hatte er sich darauf eingeschossen es mit alternativer Medizin zu versuchen, wenn die Schulmedizin nicht weiter kam. “Das sieht aus wie Sumpfwasser…“, sagte er und musterte die Tasse in seiner Hand skeptisch, bevor er den Leiter des Rituals ebenso ansah. Es roch nach verschiedenen Kräutern und die Brühe schmeckte genau wie sie aussah. Ayahuasca hatte durchwachsenes Feedback. Mehr als einen schlechten Trip würde er doch nicht riskieren, oder? Im besten Fall löste das bewusstseinserweiternde Mittel seine Blockade. Er wollte es wirklich nicht Droge nennen. Nachdem was mit Sammy passiert war, wollte er einen großen Bogen darum machen, aber das hier war was komplett anderes!

Das Erste was er in der Entspannungsphase spürte war die Übelkeit. Der Schamane war gewappnet und reichte ihm einen Eimer. Alles danach war wie ein Traum. Als würde er sich dabei zusehen wie er richtig furchtbare Dinge tat. Menschen ermordete und dann wieder selbst schreckliche Schmerzen erlitt. Tommy wachte am Morgen schweißgebadet auf. Shit, also echt nur ein Höllentrip. Die Dollar hätte er sich auch sparen können. Er setzte sich auf und zog erstmal eine Flasche Wasser leer, wobei er das Tagebuch auf seinem Nachtisch entdeckte. Moment, wann hatte er das geschrieben?

Seine Handschrift war es auf jeden Fall bis es in eine andere Sprache überging. Kyrillische Buchstaben? Das ergab keinen Sinn. Er hatte irgendwas von einem Mann im Spiegel geschrieben und dann wechselte das Alphabet und er konnte nichts mehr lesen. Völlig neben der Spur, stellte er sich erstmal unter die Dusche und versuchte aus der Sache schlau zu werden. Warum Kyrillisch? Allein würde er da auf keine Lösung kommen, also…Ollie war nicht in der Stadt und übersetzen konnte er auch nicht. Es war die logische Schlussfolgerung mit dem Tagebuch zu Lena zu gehen. Er ließ sich fahren, weil er einfach noch zu durcheinander war.
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Alias: --- Spezies: Mensch Alter: 28 Jahre Größe: 1,70m Zugehörigkeit: Bratva zum Steckbrief
#2
Ihren Rucksack hatte die Russin gerade neben der Wohnungstür von den Schultern rutschen lassen und ihn danach nicht weiter weggeräumt. Stattdessen hatte es sie nach ihrer Nachtschicht in den frühen Morgenstunden direkt unter die Dusche getrieben. Noch einmal richtig säubern bevor sie in den verdienten Schlaf fiel, auch wenn er mal wieder nicht sonderlich lange anhielt. Immerhin war es kein verräterisches Klopfen an einer Fensterscheibe … oder Gepolter im Wohn-Ess-Bereich, weil sich ein gewisser Jemand mal wieder selbst Zugang zu ihrem Übergangszuhause verschafft hatte. Überhaupt war sie zurzeit alles andere als scharf darauf dem Archer zu begegnen. Das viel zu höfliche und im Vergleich zurückhaltende Klopfen an der Wohnungstür war jedoch eindeutig nicht von dem Bogenschützen. Hoffentlich auch nicht von dem anderen! Sich über die Shorts und das Top noch einen etwa knielangen Morgenmantel gezogen, verknotete sie gerade den Stoffgürtel und warf einen Blick durch den Spion ehe sie ein altbekanntes, bärtiges Gesicht erblickte. Der Ausdruck in den Augen zu aufgeschlossen und geduldig als dass es der Andere sein könnte(?).

Zuversichtlich löste sie die Kette an der Tür und zog sie mit einem breiten, freundlichen Lächeln auf. Zuletzt hatte sie Tommy auf der Halloween-Party gesehen, die ihr – mit gelegentlichen, heftigen Gewissensbissen – auch durchaus Spaß gemacht hatte. Es war der erste Abend, an dem sie sich fast ein wenig heimischer gefühlt hatte, weil sich nicht alles nur um (irgendeine) Form ihrer Arbeit hier gedreht hatte. Er hatte nicht so geendet, wie sie es für gewöhnlich angegangen wäre, da Tommy sich irgendwann verabschiedete, um seinen Bruder nach Hause zu bringen - aber das war wahrscheinlich gut so gewesen, bevor sie sich in ihrem schlechten Gewissen und mit loser Zunge noch um Kopf und Kragen gebracht hätte… Jetzt hingegen könnten sie ein wenig unbelasteter starten?
“Good morning, Mr. Bond.“ schmunzelte sie Tommy entgegen und bezog sich dabei auf seine auf der Halloween-Party quasi nicht vorhandene Verkleidung, wie sie später an dem Abend noch thematisiert hatten. Doch die freudige Stimmung verflog recht schnell, als sie die Furchen auf seinen Gesichtszügen erkannte. “Wow, you look…“ sie sprach es nicht aus, aber er sah echt fertig aus. Als wäre er die ganze Nacht … oh nein, bitte nicht. Sie war diese Nacht in der Klinik gewesen, hatte aber auch kein Notfallsignal bekommen. Trotzdem hofft sie inständig, dass dies kein Besuch war, den der Archer zu verschulden hatte, weil er nicht gut auf Tommys Körper aufgepasst hatte! Oder er einfach völlig übermüdet war, weil das russische Tötungswerkzeug die ganze Nacht unterwegs gewesen war…

Deutlich besorgt legte sie eine Hand an Tommys Oberarm und ignorierte ihren eigenen Schlafmangel vollkommen als sie ihn sachte in ihre Wohnung zog und dabei mit der anderen Hand auf Bauchhöhe über den Stoff seiner Jacke strich. “Are you okay?“ Damit er frei antworten konnte, schloss sie nun hinter ihm recht zügig die Wohnungstür, nur um sich danach direkt wieder ihm zuzuwenden. Wobei sich irgendwas zu ihren letzten Begegnungen verändert hatte, denn während sie normalerweise – zumindest was die Fürsorge anbelangte – professionell sachlich mit seinen Verletzungen umgegangen war, lag da nun mehr persönliche Sorge in ihrem Ausdruck.
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Alias: Dark Archer Spezies: Mensch Alter: 32 Jahre Größe: 1,79m Zugehörigkeit: - zum Steckbrief
#3
Tommy zögerte vor Lenas Tür. Er verlangte doch sehr viel von ihr und hatte keine große Gegenleistung zu bringen. Sie wollte kein Geld, womit er sonst jegliche Gefälligkeiten entlohnte. Der Job im Krankenhaus war schon anstrengend genug und ständig seinen Privatarzt zu spielen, spannte sie noch mehr ein. Dennoch wusste er keine Alternative. Einen fremden Dolmetscher zu involvieren wäre…nein, dass gab nur wieder Schlagzeilen, die er nicht wollte. “Hey, beautiful pirate.“ Er bemühte sich um ein Lächeln, aber für ihn lagen die schönen Stunden an Halloween schon gefühlt weit zurück. Sie sprach es nicht aus. Trotzdem wusste er was sie sagen wollte. “Yep.“ Definitiv sah er aus wie vom Zug überrollt und fühlte sich auch so.

Als sie ihn so besorgt ansah und ihn fragte ob alles okay ist, merkte er wie ihm Tränen in die Augen stiegen. “Äh…I don’t know“, sagte er mit brüchiger Stimme. Der Dunkelhaarige versuchte sich wieder zu sammeln, woran er jedoch scheiterte. “I think I’m losing my mind.“ Er hielt ihr das Tagebuch entgegen. Und dann konnte er nicht einmal lesen was sein Gehirn zusammenspann. “I took ayahuasca. I didn't know what else to do and that triggered something in me.“ Tommy zuckte überfordert mit den Schultern. Er wusste nicht was er ihr sonst noch sagen sollte. Im Tagebuch fing es mit wirren Sätzen an, die keinen Sinn ergaben, bevor er vom fremden Mann im Spiegel schrieb und schließlich auf Russisch wechselte. Dort stand, dass der Todesengel in ihm lebt und nicht ruhen wird bevor die Mission beendet ist.
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Alias: --- Spezies: Mensch Alter: 28 Jahre Größe: 1,70m Zugehörigkeit: Bratva zum Steckbrief
#4
Nach der kurzen, liebevoll-spielerischen Begrüßung folgte schnell die Erkenntnis, dass der Merlyn vermutlich nicht einfach nur hier war, weil er es nicht erwarten konnte, sie wiederzusehen. Hm, wäre das schön gewesen? Doch die Frage danach, ob sie es gewollt hätte, spielte schnell keine Rolle mehr, da die Sorge über seinen Zustand überwog. Zügig aber behutsam zog sie ihn näher zu sich, durch die offene Tür und besah ihn genauer, gepaart mit der Frage, ob er okay war.
Wie er darauf reagierte, war dann noch ganz anders als sie es erwartet hätte. Es ging offensichtlich weniger um seinen körperlich angeschlagenen Zustand als… um seinen Verstand? Zu sehen, wie sehr es ihn mitnahm und die Tatsache, dass er es ihr gegenüber zugab, versetzte ihr einen äußerst schmerzhaften Stich. Tiefes Mitgefühl legte sich auf ihre Züge, während sie doch nicht anders konnte als die Lippen aufeinander zu pressen. Sie könnte es beenden! Nicht sein Leid, wenn er erfuhr was wirklich los war, aber zumindest die quälende Unsicherheit! Aber was würde sie ihrem Vater damit antun?! Sie würde sein Todesurteil unterschreiben…

Die Hand, die eben noch an seinem Oberarm gelegen hatte, schob sich weiter hoch, über die Schulter, in seinen Rücken und zog ihn vorsichtig näher an sie in eine Umarmung. Auch die Hand von seinem Bauch rutschte dabei nach hinten und hielt ihn für einen Augenblick einfach nur fest. Ihm Halt gebend… während er sie nicht ansehen konnte, sodass sie einen Moment keine Maske tragen musste und selbst ihre Mimik unkontrolliert, leidend verziehen konnte.
Schluckend löste sie die bisher eher seltene, innige Berührung und sah ihn aufmerksam-fragend an als er genauer zu erzählen begann. Er hatte was?? Verdammt… wie verzweifelt musste er sein, um sich einer solchen Prozedur zu unterziehen?! Sie wollte ihm sagen, dass er sich vorher bei ihr hätte melden müssen! Wie gefährlich es ohnehin war, besonders in Kombination mit den von ihm eingenommenen Medikamenten und … argh, ob wenigstens irgendein guter Arzt für den Notfall vor Ort gewesen war?! Aber alles, vom Klang seiner Stimme, Ausdruck in seinen Augen bis hin zu seinen Worten, ließ sie jedes Fünkchen Missmut über diese Unvernunft schlucken. Es hatte also etwas getriggert? Das… klang nicht gut! Nervös die Lippen mit ihrer Zunge befeuchtend, senkte sie den Blick auf das Buch in seinen Händen. ”Oh no, please… just don’t.” war der aller erste Gedanke, der ihr dabei durch den Kopf ging. Wieso stand er damit hier?! Sie hatte ihm doch ganz deutlich zu verstehen gegeben, dass er damit zu seinem Freund gehen sollte?! ”Is this… ?” Sie konnte nicht anders als diese Rückfrage zu stellen, auch wenn sie befürchtete, die Antwort zu kennen. ”Are you sure you want me to read this?” Wieso? Stand etwas über sie drin? Aber wenn dem so wäre,... würde darin etwas Wahrheitsgemäßes über sie stehen, dann wäre sie vermutlich die Letzte, zu der er damit gehen würde, oder?

Auf sein Deuten nahm sie ihm das kleine Büchlein zwar ab, schlug es jedoch nicht sofort auf, sondern drehte sich leicht zur Seite, nahm mit ihrer freien Hand seine und führte ihn behutsam mit in den offenen Wohn-Essbereich zur Couch, damit er sich setzte. Dort legte sie das verräterische Buch auf den Wohnzimmertisch und nahm selbst daneben Platz, sodass sie Tommy zugewandt direkt gegenüber saß. Mit beiden Händen umrahmte sie sein Gesicht, um mit den Daumen die angestaute Flüssigkeit unter seinen Augen wegzuwischen, bevor sie sich über seine Wangen perlte. ”Do you want me to call anyone?” Eine Frage, die ihr so natürlich vorkam, wie sie auch eine Antwort fürchtete. Vermutlich hätte er es bereits selbst getan, wenn er es wollte. Andererseits schien er sehr durch den Wind zu sein. Sie würde seinen kapuzetragenden Freund anrufen, wenn er sie darum bat. Aber wirklich scharf auf diese Begegnung war sie nicht!
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Alias: Dark Archer Spezies: Mensch Alter: 32 Jahre Größe: 1,79m Zugehörigkeit: - zum Steckbrief
#5
Tommy schlang die Arme um sie und schloss für ein paar Momente die Augen. Er wusste wirklich nicht was er noch tun sollte. Blackouts waren eine Sache, aber jetzt auch noch Sprachen, die er eigentlich nicht beherrschte? Solche Phänomene hatte er nicht im Zusammenhang mit PTBS recherchieren können. Also musste es was anderes sein. Vielleicht war er doch zu hart mit dem Kopf aufgeschlagen, als er von der Bohrinsel gefallen war. Es ergab nichts Sinn und ihm gingen die Ideen aus wer ihm damit helfen konnte. “At least you can read it. It is in Cyrillic. Russian I think...“ Es gab ja noch ein paar Sprachen mit solchen Buchstaben, aber da sich in letzter Zeit so viel um Russen drehte, war das logischsten.

“I'll call Ollie when I know what it says. He's out of town right now.“ Vielleicht hatte er auch nur irgendwelche Zeichen irgendwo abgeschrieben. Ein Rezept für ein russisches Gericht oder…Ach, wem machte er was vor. Da würde sicherlich nichts Gutes stehen. Tommy drückte ihre Hand und folgte ihr wie in Trance. Er stand noch immer neben sich und versuchte zu realisieren, was gerade passierte. Musste er PTBS jetzt komplett ausschließen? “Maybe I should have myself committed to a psychiatric ward. The shooting, the bruises and injuries...what if I hurt someone?“ Er blickte sie hilfesuchend an, schmiegte seine Wangen in ihre warmen Hände. “I don’t know what’s happening to me. I am scared“, gab er zu.
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Alias: --- Spezies: Mensch Alter: 28 Jahre Größe: 1,70m Zugehörigkeit: Bratva zum Steckbrief
#6
Eine Sekunde stockte der Russin der Atem als er ihr das Buch weiter hinhielt. Was offensichtlich nicht mit einem Misstrauen seinem Freund gegenüber oder einem einzigartigen Vertrauen ihr gegenüber zu tun hatte, sondern schlichtweg, weil sie es lesen konnte.
Super… jetzt durfte sie es ihm übersetzen, was auch immer sein gequälter Verstand dort niedergeschrieben hatte und dann würde er anschließend damit zu seinem Freund gehen. Was ihr extrem großen Einfluss gab, den sie eigentlich nicht haben wollte. Nicht nur generell in dieser ganzen Angelegenheit, sondern auch weil sie sich nicht in den Augen des Archers so offensichtlich des Verrats schuldig machen wollte! Bisher konnte sie ihm alles noch mit einem zugekniffenen Auge als Hilfestellung verkaufen, damit sich Tommy in ihrer Nähe wohlfühlte - nicht, dass er ihr das nur ansatzweise noch abkaufte - aber das hier… das war anders.

Tommy (und sich selbst) ein wenig Zeit gebend, nahm sie ihn mit ins Wohnzimmer und gab sich größte Mühe, dass er sich ein wenig besser fühlte. Sie wollte für ihn da sein, sie… wollte ihm helfen! Der Anblick des verzweifelten Ausdrucks in seinen Augen, der Klang seiner Stimme und dann ließ er sie noch so nah an sich heran. Nicht nur physisch, sondern gestand ihr auch ein, was man ihm ohnehin ansehen konnte, aber den meisten unheimlich schwer fiel, sich einzugestehen. Er hatte Angst. Und das so verflucht berechtigt, wenn sie bedachte, wie es ihm gehen musste. All diese Erinnerungslücken. Körperliche Blessuren. Und jetzt das! Sie wollte nichts mit der Bratva zu tun haben, aber ihrem Vater beistehen. Der Queen stand nicht gerade hoch in ihrer Gunst, er brachte ihrem Vater große Schwierigkeiten… hatte ihn verraten, ihn benutzt! Aber wenn sie sich vorstellte, wie es dem Merlyn-Spross gehen würde, wenn er irgendwann erfuhr, dass sein bester Freund kaltblütig ermordet worden war. Vielleicht sogar von ihm? Und was würde danach aus ihm werden? Aus dem Archer. Tommy.

Die zierliche Frau lehnte sich kurz nach vorn, legte ihre Stirn an die des Dunkelhaarigen und versuchte so etwas wie einen Hauch Aufmunterung in ihren Blick zu legen, während sie die Hände sinken ließ und nach dem Buch griff. ”Let me see,” zitterten ihre Finger ein wenig als sie sich um das gebundene Buch legten, sie sich wieder zurücklehnen und es mit einem tiefen Atemzug aufschlug. Bereits das Schlimmste erahnend, biss sie sich auf die Unterlippe und ließ ihre Augen über die ersten geschriebenen - recht wirschen - Zeilen wandern. Der Mann im Spiegel? Sie unterbrach das Lesen und huschte mit dem Blick über die Seiten erneut in Tommys Augen. Sie war eine gute Ärztin, im OP waren ebenfalls zwischendurch Nerven aus Stahl gefragt, insbesondere wenn etwas NICHT nach Plan verlief, aber das hier war… anders. Nicht, dass sie sich von ihren Emotionen übermannen ließ, aber sie hielt sie in zwischenmenschlichen Situationen selten zurück, wenn es fachlich nicht erforderlich war. Daran versuchte sie sich aber gerade zu orientieren, auch wenn es ihr schwer fiel.

Dennoch konnte sie jetzt nicht weiter sitzen bleiben, sondern erhob sich von der Tischkante, um den nur für sie lesbaren Text zu lesen, wenn er ihr dabei nicht mit so wenig Abstand direkt ins Gesicht blicken konnte. Ja, … sie wollte am liebsten fliehen.
Ihm gerade den Rücken zugedreht, schloss sie das Buch wieder, hielt die Augen noch einen Moment darauf gesenkt und atmete schwer, während ihr so viele Gedanken kreuz und quer durch den Kopf schossen. Was sollte sie tun? Was sollte sie verdammt noch mal tun? Der Drang ihm zu helfen, war so unheimlich groß, aber die Angst vor den Konsequenzen nicht gerade geringer! ”Что мне делать?” (Was soll ich nur machen?) nuschelte sie flüsternd mit verzerrtem Gesicht an sich selbst gerichtet. ”Я хороший человек. Я поклялся помогать людям.” (Ich bin ein guter Mensch. Ich habe geschworen, Menschen zu helfen). Allen Menschen. Ohne Vorurteil. Und das war ihr bisher auch meist recht leicht gefallen. Aber was war hier die wirklich richtige Hilfe? Sich nicht einzumischen, um ihrem Vater zu helfen? Was sie wollte und gleichermaßen ihre verdammte Pflicht war? Oder anderen Menschen Leid zu ersparen, weil sie einen unfreiwilligen Mörder aus seiner Qual erlöste?
Sie kannte die Antwort, was es nur irgendwie alles andere als leichter machte. Schwer schluckend drehte sie sich wieder zu dem Mann, der so verzweifelt ihre Hilfe ersuchte und legte das Buch in seiner Griffreichweite auf dem Couchtisch ab. ”It…” sie musste sichtlich mit sich kämpfen, um die folgenden Worte über die Lippen zu bekommen. Weil sie etwas in Gang setzen würden, das ihr Leben - und das ihres Vaters - gefährdete. ”It says that you’re in danger. Real … danger. So are your friends.” Sie stockte kurz, weil… argh. ”And your family.” wenn auch anders als seine Freunde, die selbst auf der Abschussliste standen. Seine Familie bekam wohl eher ein Problem, wenn der Plan den Bach runterging. So wie bei ihr. Auch wenn sie es anfangs versucht hatte, war das hier nicht wie die Überbringung einer schlechten Diagnose verlaufen. Ihr standen ihre Emotionen sichtbar aufs Gesicht geschrieben, wozu hauptsächlich Mitgefühl gehörte, aber auch die eigene Angst, die sie bisher immer versucht hatte zu unterdrücken. Der Bratva zeigte man nicht, wenn man sich fürchtete, aber sie stand gerade Tommy gegenüber… nicht dem Archer.
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Alias: Dark Archer Spezies: Mensch Alter: 32 Jahre Größe: 1,79m Zugehörigkeit: - zum Steckbrief
#7
Tommy legte seine Hände auf ihre, die an seinen Wangen innehielten. Als auch Stirn an Stirn lag, stupste er seine Nase gegen ihre und zwang sich zu einem halben Lächeln. Würde schon nicht so schlimm sein, was da stand, oder? Nachdem sie ins Buch gesehen hatte, beobachtete er jede Regung von ihr. Das…Sah nicht gut aus. Der Dunkelhaarige lehnte sich vorsichtig zurück und sank tiefer ins Polster. Dann entfernte sie sich auch noch von ihm und murmelte etwas, was er nicht verstehen konnte. Zu leise. Überhaupt seine Sprache?

Die Momente bis sie sich wieder zu ihm drehte und was sagte, zogen sich quälend lange. Hätte er noch tiefer im Sofa verschwinden können, wäre das jetzt passiert. Tommy schwieg. Die Verwirrung aufs Gesicht geschrieben. In Gefahr? Nicht nur er, sondern alle die ihm was bedeuteten. Aber warum? “Oh…“ Er wusste gar nicht was er sonst sagen sollte. War sicher auch verstörend für sie, wenn er sowas in ein Buch schrieb, aber selbst keine Ahnung hatte was los war. Und sie gehörte ja auch irgendwie zu seinen Freunden. Shit. Kein Wunder, dass da auch Angst in ihren Zügen zu sehen war.

“So...you interpreted that, right? What does it say there word by word?“ Vielleicht klang das weniger schlimm?
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Alias: --- Spezies: Mensch Alter: 28 Jahre Größe: 1,70m Zugehörigkeit: Bratva zum Steckbrief
#8
Unter anderen Umständen hätte diese Nähe zu dem Dunkelhaarigen wahrscheinlich positive Gefühle in ihr ausgelöst, doch gerade fühlte sich die Russin einfach nur mies, auch wenn sie versuchte, Tommy gegenüber ein wenig Zuversicht auszustrahlen. Sie wollte nicht, dass er sich schlecht fühlte, seine Sorgen, seine Blackouts sollten endlich ein Ende haben und was sie am allerwenigsten wollte, war, dass er Angst hatte. Angst um sich und die, die er liebte… dabei war es durchaus angemessen, besonders wenn man wirklich wusste, was sich abspielte.
Sie kämpfte mit sich und doch konnte sie ihn einfach nicht mit… einer Lüge oder einem weiteren Verheimlichen der Wahrheit abspeisen. Ihre Loyalität galt ihrem Vater… aber ihre Werte und das, was sie täglich tat, stand zu dem gerade im absoluten Gegensatz. Sie… wollte helfen. Nervös ballte sie ihre Hände zu Fäusten, als sie zu sprechen begann, auch wenn sie sich dabei noch etwas kryptisch und sehr allgemein hielt. Kein Wunder, dass er nicht so recht wusste, wie er auf die Information, dass alle, die ihm wichtig waren, sich in Gefahr befanden, reagieren sollte!

”No it’s… urgh.” die schlanken Finger in den Haaransatz schiebend, drehte sie sich noch mal um und ging ein, zwei Schritte. Es war nicht, was sie da hinein interpretierte… sie wusste es und das ließ sie verzweifeln. Das war das Problem, wenn sie ihm gegenüber nun… einhundertprozentig ehrlich wäre, dann würde er ihr berechtigterweise wenigstens vorübergehend misstrauen und das könnte alles nur noch schneller ins Rollen bringen?! Sichtlich gestresst wandte sie sich wieder zu Tommy um. Word by word? ”I can’t tell you because…” Ja… warum? ”дерьмо (Shit), he’s gonna kill him anyways…” Schmerzlich verzog sie das Gesicht, legte kurz die Handflächen verdeckend davor und schluckte den Kloß hinunter, der sich bildete als ihr klar wurde, dass sie allein durch die bisherigen Hinweise das Todesurteil für ihren Vater bereits unterzeichnet hatte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Archer das nächste Mal gebraucht wurde und sich an diese Konversationen und Halloween erinnerte und die Strafe für den Verrat umsetzte. Die Hilfestellungen mit dem Tagebuch hatten Tommy verdeckt helfen sollen, doch so nah es ihn der Lösung auch brachte, desto komplizierter wurde es gerade.

Aufsteigende Tränen hielt sie tapfer mit aller Kraft zurück und versuchte, sich bei möglichst klaren Gedanken zu halten. ”You’re writing about a man. A trained killer of the worst kind. With no mercy.” Bei dem Blick in seine Augen fiel es ihr so unheimlich schwer zu glauben, dass es sich dabei um dieselbe Person handeln konnte. Wenn auch nur irgendwie.
Dann ging sie doch noch mal auf Tommy zu, kniete sich neben den Tisch vor ihn und blickte ihm eindringlich in die Augen. ”Do you get this, Tommy, this is no joke… no overstatement.” Ihre Hände hatten noch mal nach seinen gegriffen und drückten diese fest. Verdammt, sie war für sowas nicht ausgebildet, nicht einmal charakterlich gemacht… wie sollte sie nun vorgehen? Sie und Tommy wären aufgeschmissen gegen die Bratva… Aber wenn sie es nicht erfuhren… nicht bis sie Hilfe hatten, könnte das auch ihren Vater retten? ”But there’s still a chance, okay? As long as he doesn’t know you know about him. But we’ll need someone you can fully trust. Do you know, when your friend’s coming back to town?” Was ihr nicht leicht fiel auszusprechen, weil sie diesen Kapyushon selbst verachtete, aber er war der einzige, von dem sie gerade sicher sein konnten, dass er hilfreich sein würde und Tommy uneigennützig wohlgesonnen war. Alles tun würde, um ihn zu beschützen. Sie mussten bis dahin nur verhindern, dass jemand von der Bratva vorher mit Tommy sprach, ihm etwas anmerkte… oder gar der Archer gerufen wurde!
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