Alias: Dark Archer
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Hitting rock bottom and full of fear
Tommy & Frank | 27.10.2020 | abends | Church
Am Nachmittag hatte er schon wieder einen Blackout. Er fühlte sich völlig ausgelaugt, als hätte er stundenlang Sport gemacht und die Schusswunde ziepte definitiv mehr als am Morgen. Aber warum sollte er Blackouts beim Sport haben? Und wieso sollte er verletzt auf die Idee kommen es so zu übertreiben? Es machte einfach nichts mehr Sinn. Und wenn körperlich alles in Ordnung mit ihm war, dann musste es doch was Psychisches sein. PTSD war eine Sache, die schon öfter als mögliche Ursache gefallen war. Sich erneut irgendwo in Behandlung zu begeben, war in seiner jetzigen Situation jedoch unmöglich. Er musste sich um seinen Bruder kümmern, der noch immer in der Reha war und er wollte in seinem Leben wieder Fuß fassen. Das konnte er abseits seines Umfeldes nicht, auch wenn seine positiven sozialen Kontakte im Moment eigentlich nicht zu dem Umfeld gehörten, dass er vor acht Jahren hatte.
Tommy war extrem nervös, als er in der Kirche in einem Stuhlkreis saß. Viele waren Soldaten und kamen aus dem Krieg zurück, wodurch er sich irgendwie fehl am Platz fühlte. Er war wegen einer Party bei einem terroristischen Überfall auf einer Bohrinsel gewesen, die dann explodiert war. Auf einer Insel mit schwersten Verbrennungen gelandet und durch eine Kopfverletzung lange nicht gewusst wer er war und wo er hingehörte. Er entschloss sich in der ersten Stunde nichts zu sagen. Ihm kamen einige Details aus den Berichten der anderen jedoch bekannt vor. Die meisten waren schon gegangen, als er dem Leiter der Selbsthilfegruppe beim Aufräumen half. Kein Unbekannter, was es für ihn noch komischer machte hier zu sein. Damals war Frank noch Officer Greer. Oliver und er hatten damals öfter mal das Vergnügen mit ihm gemacht, wenn sie Blödsinn angestellt hatten. “Das war ganz schön intensiv…“, fand er dann doch seine Stimme. “Wohin sollen die Stühle?“
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Wie lange starrte er jetzt schon auf sein Handy, unentschlossen, ob er den Hörer wählen sollte, oder nicht. Mit stoischer Unbeweglichkeit, wäre da nicht das nervöse Tippeln seiner Finger auf dem Holztisch, das dumpfe, regelmäßige Klacken war das einzige Geräusch, dass den sonst stillen Raum füllte. Er war alleine in dem Nebengebäude der Kirche, dass ihm freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde um die Treffen abzuhalten, zu denen Woche für Woche immer mehr PTBS Betroffene erschienen. Frank selbst war meist schon deutlich früher anzutreffen, irgendwie drückte die Stille hier, ein bisschen weniger, als die in seinem Appartement. Nach einem letzten, langen Blick auf den schwarzen Bildschirm seines Mobiltelefons, steckte er es letztlich, von einem nach Resignation klingenden, grummelnden Seufzen in die Hosentasche.
Vielleicht hatte er gestern Abend - ermutigt durch den dritten Old Fashioned seine Frau… Ex-Frau angerufen, und vielleicht hatte er zu viele Hoffnungen darauf gesetzt, dass sie ihn nicht nur auf einen heutigen Rückruf vertröstete, um ihn möglichst höflich und ohne Gegenwehr loszuwerden. Aber ein Blick auf die Uhr ermahnte ihn, dass er keine Zeit hatte sich weiter Gedanken darüber zu machen, stattdessen erhob er sich und baute in automatisierten Bewegungen den Stuhlkreis auf, bereitete Kaffee vor, ließ sich mental auf seine Aufgabe ein, die Selbsthilfegruppe, die er ins Leben gerufen hatte zu leiten.
Es lief wie jeden Abend, einige bekannte Gesichter, die das Treffen jede Woche besuchten, aber auch ein paar, die es weniger regelmäßig schafften – und, wie fast jedes Mal auch jemand, der ganz neu war. Jedenfalls neu in der Gruppe, denn für Frank war Tommy Merlyn ein bekanntes Gesicht, eine Tatsache, die Frank aber bewusst ignorierte, schließlich ging es hier um etwas ganz anderes, und auch wenn Merlyn sich noch nicht innerhalb der ersten Sitzung öffnete, so war ihm die Nervosität und Betroffenheit bei den Erzählungen der anderen deutlich anzumerken. Frank verabschiedete sich gerade noch von einem anderen, deutlich älteren Kriegsveteranen, winkte im Vorbeigehen aber auch den anderen, die den Raum verließen zu. Nachdem der Ältere ebenfalls gegangen war, wandte Frank sich langsam zu dem Neuling um, der offensichtlich doch noch ein wenig Redebedarf hatte. Frank lächelte matt, ehe er auf eine schmale Holztür im hinteren Teil des Raumes zeigte. „Immer drei aufeinandergestapelt.“, wies er mit freundlichem Ton an, ehe er selbst sich daran machte.
Frank wollte den anderen nicht zum Sprechen drängen, ging dennoch auf seine vorangegangen Worte ein, um ihn dazu einzuladen. „Das erste Mal ist es immer besonders… viel“, er hielt kurz inne, bevor er einen weiteren Stuhl auf den anderen hob. „Manchmal ist es erschreckend, wie gut andere Menschen beschreiben können, was in einem selbst vor sich geht…“, er ließ es fast wie eine Frage klingen, sah den Merlyn für einen Moment aufmunternd an, bevor er den Stapel Stühle in den Nebenraum brachte.
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Wenn es nur das erste Mal besonders viel war, dann implizierte es ja, dass es besser wurde. Tommy schwirrte der Kopf von den ganzen Erzählungen und den Emotionen. Tatsächlich war er gedanklich ziemlich oft abgeschweift und dachte über seine eigenen Symptome nach. “Ja, auch wenn der Grund bei mir anders ist. Ich habe nicht gekämpft oder so…Aber ich war lange weg und das zurückkommen, habe ich mir irgendwie anders vorgestellt.“ Es war in den Nachrichten oft genug breitgetreten worden, dass er ebenfalls zurück in der Stadt war. Ganz bestimmt wäre alles anders gekommen, wenn er gleichzeitig mit Oliver zurückgekehrt wäre. Leider lag das nicht in seiner Macht. “Wird es irgendwann besser? Ich meine…viele hier sehen so aus als wäre die Traumatisierung schon eine ganze Weile her.“ Und das nahm ihm die Hoffnung schnell wieder ein normales Leben führen zu können.
Tommy stapelte den nächsten Stuhl und blickte Frank an. “Sind Sie immer noch beim SCPD?“, fragte er interessiert. Er hatte da noch keinen neuen Überblick. Aufenthalte bei der Polizei, wären jetzt noch das I-Tüpfelchen bei dem Stress, den er ohnehin schon hatte. Als er beim nächsten Stuhl den Oberkörper streckte, zuckte er leicht zusammen. Nachdem die Sitzgelegenheit fest stand, rieb er sich über die Seite. “Hätte nicht gedacht, dass psychische Problemen so körperlich sein können“, murmelte er.
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Den letzten Stuhl auf seinen kleinen Stapel hebend, hatte er zuvor die ohnehin nicht sonderlich große Distanz zwischen ihnen überbrückt, stand jetzt fast neben dem anderen. Frank hielt in seiner Bewegung inne, musterte den Merlyn für einen langen Atemzug, nachdenklich, wie er mit seiner, natürlich völlig deplatzierten Scham umgehen sollte. Leider gehörte auch diese Emotion in Pandoras Büchse, die sich öffnete, sobald jemand Opfer eines traumatischen Erlebnisses war. Ganz gleich, ob dies nun ein Krieg war, das Verlieren eines Kindes, oder ein Unfall. Niemandes Trauma war weniger oder mehr gerechtfertigt und jeder hatte ein Recht auf Besserung und Heilung der Seele. Das wollte der dem jungen Mann gerne zu verstehen geben, aber er war unsicher, welche Worte ihn erreichen würden. Schließlich war es nicht nur eine innere Scham, sondern ein Gewaltverbrechen war auch immer irgendwie eine Beschämung. Seine Privatsphäre, seine Gefühl von Sicherheit wurde im Kern erschüttert und damit zutiefst verletzt, auch wenn es in seinem Fall keine Gewalt gegen ihn alleine war, das Gefühl blieb. In einer aufmunternden Geste, legte er ihm die Hand auf den Oberarm, übte kurzen, kraftschenkenden Druck aus und zog seinen Arm wieder zurück "Das Zurückkommen ist der schwerste Kampf... Und der erste Schritt ist bereits getan, zu erkennen, dass man Hilfe braucht und sich diese zu suchen!" Begleitet von einem freundlichen Lächeln, das kurz an seinen Mundwinkeln zupfte, versuchte er dem Jüngeren Mut zuzusprechen. "Genau das haben viele hier versäumt...", erklärte er die berechtigte Sorge "... Es zu ignorieren macht es nicht besser. Als würde man ein Paket mit sich schieben, aber sich nicht wagen es zu öffnen. Dabei sammelt man immer mehr und mehr Gewicht, bis man sich irgendwann nicht mehr bewegen kann" So jedenfalls war es bei ihm gewesen, ein Gefühl der Ohnmacht, sich selbst völlig machtlos ausgeliefert, Frank war dankbar, dass das Gewicht seines Paketes mittlerweile von überschaubarer Größe war. "Es wird besser, das kann ich versprechen. Auch wenn es sich vielleicht nicht direkt so anfühlt. Nicht umsonst gibt es so viele die versuchen sich selbst aus dem Weg zu gehen..." Der ernste Ausdruck von seinem Gesicht wurde von einem fast schon amüsierten abgelöst. Es war mehr tragisch, als witzig, aber Frank wusste mittlerweile, dass wohl 90% der Bevölkerung in die Kategorie sich-selbst-aus-dem-Weg-gehen gehörten.
"Ja, das bin ich. Beruhigend, dass du fragen musst, heißt du hattest schon lange keine Berührungspunkte mehr mit dem Gesetz?", schlussfolgerte er, den Kopf leicht schräg gelegt. "Nicht notwendig mich mit Detective Greer anzusprechen, ich bin Frank.", bot er ihm schließlich das Du an, nicht ohne die Chance zu nutzen, seine Beförderung mit einem Zwinkern zu erwähnen. "Du solltest nächste Woche kommen, da wird eine Expertin für Psychosomatik einen Vortrag halten!" Er war froh, dass seine Selbsthilfegruppe als wichtiges Projekt anerkannt war und sie mittlerweile immer häufiger verschiedene Fachbeiträge anbieten konnten.
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Ja, er hatte sich das Zurückkommen zu einfach vorgestellt. Vorher war ihm gar nicht in den Sinn gekommen, dass irgendwas daran kompliziert sein könnte. Eher im Gegenteil. Er dachte es wäre ein Schritt dahin sich wieder heile zu fühlen und nicht so zerrissen. Der Schulterklopfer war so eine kleine Geste und trotzdem brachte es ihm Halt. Allein das ihm jemand zuhörte. Sicher, Lena hörte ihm auch zu, aber bei ihr versank er noch schneller vor Scham im Boden. Er wollte vor ihr nicht noch verletzlicher wirken. “Wenn wir bei der Metapher mit dem Paket bleiben…Ich bin mir nicht sicher was in dem Paket ist. Also ich schiebe es nicht mit, weil ich Angst davor habe, aber ich weiß nicht wie ich es öffnen soll. Wie finde ich ein…Paketmesser?“ Tommy kratzte sich an der Stirn. “Okay, hören wir auf mit den Paketen.“ Das verwirrte ihn jetzt doch. “Ich habe Blackouts. Ich weiß nicht was es auslöst und ich bin mir nicht sicher was für Themen ich bearbeiten soll damit es aufhört.“ Er war doch schon vollkommen in Konfrontation mit der Explosion der Bohrinsel gegangen, als er für die Hinterbliebenen einen Goldfund eingerichtet hatte. Das konnte es nicht mehr sein, oder?
“Auf der Insel wo ich gestrandet bin, gab es keine Polizei. Aber…ich habe mich auch verändert. Alles hat sich verändert.“ Es war naiv zu glauben, dass die Zeit stehen geblieben war. “Ich versuche mich von Ärger fernzuhalten“, sagte er und nickte nochmal bejahend. “Tommy.“ Er rang sich zu einem Lächeln durch. “Seit wann machst du diese Gruppe, Frank?“ Vielleicht würde Oliver sowas auch gut tun. Wenn er schon mit keinem Reden wollte den er kannte, dann wäre das doch eine Option? “Oh, klingt super. Ich versuche es einzurichten.“
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Frank wollte den Mut des Jüngeren anerkennen, es erforderte viel, dass er den Weg hierher gefunden hatte, schließlich hätte er bei seiner Suche auch ganz woanders landen können. Auf dem Boden eines Glases, verloren im Rausch von Gewalt oder anderen Drogen. Tommy war stärker, als er sich selbst zugestand… zugestehen konnte, in Angesicht seiner eigenen Ratlosigkeit und der Ältere war sich sicher, dass er ihm helfen wollte, ein wenig Licht in des anderen Dunkel zu bringen. Frank schmunzelte kurz, als der andere ein wenig über sein Sinnbild stolperte, auch wenn er seinen Ansatz gar nicht so schlecht fand. Dennoch war er froh, als er sich noch weiter öffnete und nicht mehr weiter in Metaphern sprach, sondern ihn mit reellen Problemen konfrontierte. „Blackouts… hmm…“, er kratzte sich kurz mit dem Nagel seines Daumens an der Seite seines Kinns, ehe er Tommy wieder ansah. „Wenn der Körper zu viel Stresshormonen ausgesetzt ist, dann kann es passieren, dass Teile des Gehirns überlastet werden, so auch der Hippocampus.. Der geht mehr oder weniger komplett offline, wenn zu viel Cortisol ausgeschüttet wird… Und daraus resultiert dann der Gedächtnisverlust…“ Manchmal half es Frank zu verstehen, was genau im Körper passierte um ein Phänomen greifbarer zu machen, vielleicht war es bei Tommy ähnlich. Außerdem konnte er ihm damit direkt einen praktischen Tipp mit auf den Weg geben, der zwar noch nicht als Paketmesser gelten konnte, aber zumindest als Rollwagen, um den Transport zu erleichtern. „Was ist deine Meinung zu Yoga?“ , für einen Moment grinste er ihn schief an, war ja doch eher ein Frauenthema, irgendwie. „Es gibt eine Atemtechnik, bei der man intensiv erst fünf Mal durch ein Nasenloch ein- und wieder ausatmet und dann fünf Mal durch das andere. Versuch das in Momenten, in denen du spürst, dass du gestresster wirst“ , leitete er an und hielt sich dabei wechselnd mit dem Daumen oder Ringfinger jeweils ein Nasenloch zu um es vorzumachen.
Alles hat sich verändert… Der Satz löste auch etwas in Frank aus, er senkte kurz seinen Blick, ehe er den Jüngeren ein weiteres Mal musterte, sich fragend, was noch hinter diesen Worten steckte, was er noch alles erlebt hatte. Er musste kurz überlegen, fand aber schnell die Antwort, ohne in Erinnerungen an seine Ex-Frau zu versinken, die schließlich irgendwo der Grund war, dass er das hier anfing. „Ungefähr ein halbes Jahr… Hat angefangen mit nur zwei drei Leuten, aber mittlerweile ist es eine recht stabile Kerngruppe die kommt… Und wir haben das Glück, dass immer wieder Fachvorträge gehalten werden, das hat sich allerdings erst seit kurzem etabliert, es wäre also schön, wenn du es schaffen kannst.“, sprach er ihm noch etwas gut zu.
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Ob er auch den Mut aufbringen würde, seinem Vater davon zu erzählen, dass er jetzt eine Selbsthilfegruppe besuchte? Der hielt ihn ja ohnehin schon für zu sensibel und schwach. Konnte halt nicht jeder so ein Eiszapfen sein! “Äh, also weniger Stress und die Blackouts hören vielleicht auf?“ Die komplette Erklärung hatte er nicht verstanden, aber das war der Kernpunkt der Aussage, oder? War er denn so gestresst? Schon irgendwie. Gerade erst wieder zurück, alles war so laut, alles war anders und dann die Sache mit Sammy. “Yoga?“ Tommy verzog das Gesicht bei dem Gedanken. “Ich bin für sowas glaube ich viel zu steif.“ Er hatte dabei junge Frauen im Kopf, die sich voll verrenkten. Das würde er ganz sicher nicht hinbekommen und dabei noch Entspannung empfinden.
“Ist atmen auch Yoga? Atmen kann ich!“ Das klang jetzt ein bisschen zu stolz dafür, dass es eine automatische Körperfunktion war. Er ahmte die Atemtechnik nach, was sich in diesem Moment eher absurd anfühlte. “Ich werde es mal ausprobieren“, sagte er und gab dem eine Chance. Mehr als bescheuert aussehen und nicht funktionieren, hatte er nicht zu befürchten. Im besten Fall, brachte es was. Schien so als hatte er Glück, dass die Gruppe schon etabliert war. “Warum hast du dich dazu entschieden? Du machst doch schon viel für die Gesellschaft als Cop.“ Sich dann noch mehr zu engagieren war doch echt Zeitaufreibend. “Ist ja nicht so als hättest du nicht so schon eine überdurchschnittliche Wochenarbeitszeit.“
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“Äh, also weniger Stress und die Blackouts hören vielleicht auf?“ Die Zusammenfassung des anderen ließ ihn kurz mit zusammengepressten Lippen den Kopf schief legen, ehe er die angespannte Mimik von einem Schmunzeln abgelöst werden ließ. „Ganz so einfach ist es leider nicht, Stress ist auch nur eine körperliche Reaktion um kurzfristig leistungsfähiger zu sein…“ Frank hielt kurz inne, war sich unsicher wie tiefgreifend seine biochemischen Kenntnisse nun wirklich waren um dem Jüngeren irgendetwas Sinnvolles mitgeben zu können. „… langfristig musst du einfach aus der Anspannung raus um diese Reaktion nicht als etwas Negatives zu erleben und dadurch wiederum Schäden zu erleiden.“ Eigentlich konnte er sich auch sparen ihm das zu erklären, schließlich hatte der Merlyn das bereits selbst erkannt, sonst wäre er nicht hier. Frank zuckte mit den Achseln. „Und dafür muss man verschiedene Mittel finden, anders mit dem Stress umzugehen.. An einem der Mittel hast du gerade teilgenommen.“ Dass er dann auch noch Franks Instruktion folgte und das Yoga-Atmen imitierte, obwohl seinem Gesichtsausdruck zufolge genau das Gleiche Bild vor seinem inneren Auge ablief als er die Sportart erwähnte, ließ Frank anerkennend nicken.
“Warum hast du dich dazu entschieden? Du machst doch schon viel für die Gesellschaft als Cop.“ Die Frage ließ ihn kurz innehalten, in sich selbst hörend, was damals seine Beweggründe waren. „Gar nicht so altruistisch, wie man mir vielleicht unterstellen wollen könnte… Ich bin selbst betroffen und habe Weg gesucht mir selbst zu helfen und dabei gemerkt wie gut es tut, auch andere zu unterstützen die Gleiches oder Ähnliches erfahren mussten….“, antwortete er dann wahrheitsgemäß und lächelte den Jüngeren dabei matt an. “Ist ja nicht so als hättest du nicht so schon eine überdurchschnittliche Wochenarbeitszeit.“ Ist ja nicht so, als hätte er ein reges Privatleben auf das er sich nach getaner Arbeit freuen konnte. „Hey, ich würd noch auf ein Bier in den Pub gehen, geht auf mich…“, lud er den anderen dann ein, ihn dorthin zu begleiten, schließlich waren sie hier bereits fertig den Raum wieder in den Soll Zustand zu sortieren.
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Weitere Schäden zu erleiden…Das klang fast so, als könnte es noch wesentlich schlimmer werden, wenn er keinen Weg fand sich zu entspannen. Obwohl entspannen auch wieder was anderes war, als sich mit den Problemen auseinanderzusetzen und sie so zu lösen. Am liebsten wäre es ihm den Zwischenschritt einfach überspringen zu können und zur Heilung überzugehen. Sein kleiner Bruder brauchte ihn jetzt und er wollte mit klarem Kopf sein neues Leben starten. Die Blackouts warfen ihn jedoch immer wieder zurück und distanzierten ihn noch mehr von seinem Umfeld. “Vielleicht gönne ich mir mal eine Stunde mit einem Personal…Yoga…Lehrer.“ Wie nannte man die Leute, die einen anleiteten? Waren das auch Personaltrainer? Besser er würde das außerhalb seines Zuhauses ausprobieren.
Das Frank es selbst geschafft hatte sich zu erholen, gab ihm Hoffnung. “Hattest du auch Blackouts? Es ist einfach so furchterregend, wenn man nichts mehr weiß.“ Dieses Gefühl aufzuwachen und eine Lücke im Gedächtnis zu haben, wünschte er wirklich niemandem. “Gerne! Es war eine willkommen Abwechslung mal eingeladen zu werden. Gewöhnlich zahlte er die Rechnungen. “Wie hat sich die Stadt in den letzten Jahren verändert? Ich hab von einer Explosion in den Glades gehört. Richtig heftig…“
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Frank verfolgte die Mimik des Merlyn und hätte ihm gerne noch etwas aufmunterndes mitgegeben, um ihr intensives Gespräch noch einen positiven Abschluss finden zu lassen. Doch er war kein Freund von leeren Floskeln und es wurde alles gesagt, was er sagen konnte, es lag nun an ihm selbst, etwas zu verändern und Frank war sicher, er brachte alles mit, was er brauchte, um diese Veränderung zu finden. An Humor jedenfalls schien es ihm nicht zu mangeln und das war sicherlich sehr oft eine hervorragende Coping Strategie. Frank zumindest brachte der Gedanke an einen Personal Yoga Lehrer zum Schmunzeln, auch wenn seine Gedanken für einen Moment zu einem in Verrenkung kauernden Merlyn wanderten, der nebenbei noch auf ihm kletternde Ziegen koordinierte. Warum genau Menschen auf die Idee kamen Goat-Yoga wäre eine gute Idee konnte Frank ebenso wenig verstehen, wie das Bild, das da vor seinem inneren Auge vorbeizog, ehe er sich wieder auf den Moment konzentrierte. „Vielleicht reicht Google, oder Youtube..“ , schlug er ihm eine weniger zeitaufwendige Alternative vor, seinen nächsten Gedanken direkt aussprechend. „Oder wir laden mal einen Experten für verschiedene Entpannungstechniken für einen Vortrag in der Gruppe ein, Yoga, autogenes Training… Sowas. “ Mit offenem Ausdruck im Gesicht lud er den anderen zum Brainstormen ein. Die Gruppe lebte vom Austausch, der zwischenmenschlichen Dynamik sowie den gemeinsamen Ideen. Für Frank war es wahnsinnig hilfreich gewesen, zu wissen, dass er anderen helfen konnte, vielleicht ging es Tommy ja ähnlich.
“Blackouts, Flashbacks, Panikattacken…“, er atmete tief durch, nur bedingt, weil es ihm schwerfiel darüber zu sprechen, auch, wenn er den richtigen Ton treffen wollte. “… Ich habe Hilfe von außen gebraucht um zu erkennen, was und das überhaupt etwas los ist… Du kannst stolz darauf sein, dass du dich selbst so gut kennst.“, ließ er ihn dann wissen, sein Kompliment ernst und mit Wehmut in der Stimme, schließlich erinnerte er sich noch zu gut an die Zeiten seiner Ausbildung, die Verleugnung. Bei den negativen Gedanken freute er sich umso mehr auf ein kühles Bier, sich selbst versprechend, dass heute kein härterer Alkohol fließen würde, quittierte er die Antwort des Merlyn mit einem Kopfnicken, darauffolgend einige letzte Handgriffe, bevor er mit einer ebenso legeren Kopfbewegung zur Tür deutete. Wer hätte gedacht, dass Frank ausgerechnet mit Tommy Merlyn auf ein Bier verabreden würde? Und das nicht um irgendwelche Ermittlungen voranzubringen, sondern weil Frank das Gespräch mit dem anderen ehrlich genoss und er fand, es sollte kein so jähes Ende finden. Schließlich waren die Post-Selbsthilfe Arbeiten erledigt und er, die Jacke bereits übergeworfen, fummelte schon in den großen Innentaschen des Anoraks nach dem Schlüssel, um den Raum abzuschließen. Die Frage ließ Frank kurz innehalten, ehe er mit vielsagendem Ausdruck auf dem Gesicht den Kopf schüttelte. „Lass uns darüber lieber bei einem kühlen Bier sprechen“ Frank schloss hinter ihnen die Tür zu “Acht Jahre…“, murmelte er dann, den anderen musternd. Vielleicht würde er das Versprechen an sich selbst doch nicht halten können und nicht beim Bier bleiben, es war so vieles passiert.
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In der Gruppe Entspannungsübungen zu machen, stellte er sich schwierig vor. “Vielleicht Vorträge und Trockenübungen in der Gruppe. Ich fürchte so richtig entspannen kann sich keiner wenn viele dabei sind. Zumindest am Anfang nicht.“ Das würde allein schon eine große Aufgabe sich zu konzentrieren, wenn keine Ablenkung da war. Ihn würde jedes Geräusch aus der Übung reißen. So viel war klar. Selbst wenn er in absoluter Stille irgendwo saß, schwirrten seine Gedanken ständig weg. “Youtube klingt gar nicht übel.“ Dann sah das Elend auch keiner wenn er sich beim Yoga was zerrte.
Frank hatte also auch das volle Programm. Er wünschte sowas echt keinem. Diese Machtlosigkeit und sich selbst nicht helfen zu können. “Ist schwer zu leugnen gewesen, dass was nicht stimmt.“ Total in your face. Er konnte es ja nicht einmal komplett ignorieren wenn er keine PTBS-Symptome hatte, weil er körperlich lädiert aus den Blackouts kam. Da war der Leidensdruck groß genug, um sofort nach einer Lösung zu suchen.
Tommy hätte wohl auch nie daran geglaubt mal mit Frank ein Bier trinken zu gehen, aber es fühlte sich im Moment richtig an. “Ein Bier. Ich…sollte nicht so viel trinken.“ Auch wenn ihm danach zur Mute war. Er schlenderte schon mal ein paar Schritte vor, während der Detective noch abschloss. “Hat sich einiges verändert in den Jahren, aber mir kommt es wie gestern vor.“ Was an der Amnesie lag. So zum Thema, dass er sich gut kannte. Er hatte lange vergessen wer er überhaupt war und wo er her kam…was ihm wichtig war. Bei der Wahl der Bar, hatte er heute Abend keine großen Ansprüche. Red Lion, klang einladend genug. Er öffnete die Tür und schlug direkt den Weg zum Tresen ein.
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Den Input des Anderen, nahm er nickend war, senkte kurz seinen Blick um darüber nachzudenken, ehe er den Merlyn wieder genau ansah. „Good point, dann bleiben wir vielleicht lieber nur bei der Theorie, die Übungen sind dann bei Bedarf und Wunsch Zuhause durchzuführen…“, fügte er noch an, gestand ihm sein Recht ein. Schließlich schien es ihm tatsächlich ein Ding der Unmöglichkeit, ein Raum so voller unterschiedlicher Emotionen, aufgeladen und angespannt. An manchen Tagen war es ohnehin so, dass die Luft so schwer wirkte, dass man sie mit einem Brotmesser schneiden könnte. Schwer durch Angst, durch Frust, durch alle Lasten, die die Mitglieder trugen, multipliziert durch die Wut, den Ärger, den Zorn und das generelle Gefühl des Verloren Sein. Was war daran das schlimmste? Für Frank war es, sich verloren zu fühlen, nicht zu wissen woher und wohin. Oder wer man eigentlich war. In dieser Energie zu versuchen zu entspannen und womöglich noch einen Moment der Erkenntnis mit sich selbst zu haben klang nach einer unmöglichen Aufgabe.
Fast so unmöglich wie überhaupt zu merken, dass etwas nicht stimmt, bei zu vielen Menschen lagen die Überzeugungen zu tief verankert, dass man nicht zeigen durfte, wie schlecht es einem geht, dass man vielleicht nicht einmal ein Recht auf positive Gefühle hat, dass Wut und Unglück Normalität sind. Von daher bestärkte er seine vorherige Aussage nur noch durch ein aufmunterndes Nicken. Die Ermahnung des Jüngeren, nur ein Bier trinken zu dürfen, nahm er ebenfalls an, quittierte er mit einem bejahenden Grummeln. Folgte ihm dann direkt an die Theke der Bar, die ihm nur allzu bekannt war. „Es ist viel passiert… Und trotzdem ist irgendwie die Zeit stehen geblieben…“, kommentierte er noch, dass es ihm vorkäme wie gestern.
Nachdem ihnen zwei kühle Bier vorgesetzt wurden, hob er seins kurz in Richtung des Merlyn, zog die Augenbrauen dabei vielsagend hoch. Auch wenn es viel gab worauf sie hätten anstoßen können, dass die Meetings ins Leben gerufen worden, Tommys erstes Treffen, ihre Zusammenkunft, aber für ihn war bereits alles gesagt und so prostete er ihm nur still zu, ehe er das Glas an seine Lippen hob und einen großen Schluck trank. Für einen Moment genoss er die erfrischende Kühle, die sich ihren Weg durch seinen Körper bahnte, ehe er sich wieder auf seine Begleitung konzentrierte. „8 Jahre… Wo fange ich am besten an?“ Er kratzte sich nachdenklich an seinem Kinn, sicher wäre einiges schon von seinen Freunden und Bekannten zusammengefasst worden. „Aktuell scheint es an allen Ecken und Enden zu eskalieren, wahrscheinlich war die Kluft zwischen Mutanten, Vigilanten und dem Rest der Bevölkerung schon vorher riesig, nach der Registrierungspflicht aber fast unüberbrückbar… Immer mehr Gruppen radikalisieren sich…“, eine wirkliche Zusammenfassung der Ereignisse war es wohl nicht, aber man hörte am schwerfälligen Ton des Greers, wie nachdenklich ihn das alles stimmte.
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Sich in der Gruppe zu entspannen, sah er als komplett Unmöglich. In seinem allgemeinen Zustand, waren die Situationen auch rar gesät, in denen er sich vorstellen konnte abzuschalten. Früher war das anders. Da hatte sich nur Stress gemacht, sobald sein Vater und die Firma irgendwie involviert waren. Geradezu sorglos und immer auf den eigenen Spaß bedacht. War also kein Wunder, dass ihm das ankommen jetzt noch viel schwieriger fiel. Tommy setzte sich und hob das Bier in Franks Richtung. Auch er war nicht für einen Prostspruch zu haben. Es reichte das gemeinsame Trinken und der Gedanke daran abzuschalten und bei einer Person kein Schauspiel hinlegen zu müssen.
Er wischte sich mit dem Handrücken den Bierschaum von den Lippen und ließ während Franks Ausführungen den Blick durch die Bar schweifen. “Ja, wahrscheinlich“, murmelte er. Die Kluft, den Konflikt und generell alles außerhalb seines Dunstkreises, hatte ihn nicht gekümmert. Nicht einmal die Nachrichten waren bei ihm auf dem Tagesprogramm. Lediglich die nächste Party und wenn keine anstand, die Planung einer. Dabei hab es so viele andere Probleme, die er in seinem egozentrischen Verhalten nicht einmal bemerkt hatte. “Ich glaube diese ganze Vigilante-Sache, zieht nur noch mehr Unheil in die Stadt. Vor ein paar Tagen wurden Freunde von mir von irgendeinem Spinner getötet. Sie haben nichts falsch gemacht. Sie waren gute Menschen und sind irgendwie in einen Konflikt zwischen Green Arrow und dem Psycho geraten.“ Verärgert zog er die Brauen zusammen und schüttelte den Kopf. “Was hältst du von der Registrierungssache?“
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